Montag, 9. September 2013

Die "bürgernahe Arbeit" des Andreas Starke

     Zu der Aufgabe eines Oberbürgermeisters gehört es, die Verwaltungsaufgaben der Stadt schön in Schwung zu halten oder zumindest nach Fähigkeit gemessen normgerecht zu gestalten. So schrieb sich auch Andreas Starke, OB in Bamberg den bedeutungsschwangeren Leitspruch auf seine sozial-demokratische Fahne "Gestalten statt verwalten". Gern gibt er sich dabei in seiner Kommentargebung z.B. im 'Gesichtsbuch' (sprich: facebook) eloquent gelassen und versucht den Sozialen, den Starken raushängen zu lassen.

Andreas Starkes sozial gewilltes Entgegenkommen

     Die glaubwürdig, politisch gelegte Schiene veranlasst Politiker dennoch oft nicht dazu, auch auf ihr zu fahren.
     Da machen in Bamberg Gerüchte die Runde, wie er sich selbst nach einer feuchtfröhlich, illuster geprägten Abendrunde im Wert von 50,- Euronen in einem bekannten Bamberger Szenelokal nicht entblödete, die Bewirtung mit einem durchaus geringen Centbetrag(!) als Trinkgeld zu huldigen. In anderen Angelegenheiten zeigt er doch auch gern, wie freigiebig er mit Geld umgehen kann. So sprach er stolz von den Kosten  der 'bunten Buddhas'(so etwa 90.000,- Euro), die uns ein paar Monate in Bamberg lustig anstrahlten. Welchen Bezug kann ich als Tourist darin zu der Stadt und ihrer Geschichte erkennen?

     Noch dreister manifestiert sich der Unwert seine Glaubwürdigkeit im Wahrheitsgehalt der Aussage im oben gesetzten Schaubild eines Gespräches auf 'Facebook'. "Gerne stehe ich für ein weiteres Gespräch zur Verfügung..." - Das schrieb der OB zur Zeit seines Urlaubs, abends halb acht. Ihm wird Wert daran liegen, die Situation friedlich einigend zu klären.. Oh, wie sich da der Künstler -zu früh- freute. Denn schon eine Woche drauf erfuhr dieser im Vorzimmer zum Oberbürgermeisterbüro, daß Andreas Starke nun doch nicht bereit sei, mit ihm sprechen zu wollen und er sich auch nicht an ein solches Gespräch zur Zusage zum Gespräch erinnern könnte.
     Da waren wieder die feuchtfröhlichen Runden im Spiel? Was gibt man auf eine Zusage, die 19.27 Uhr verfasst wurde - aus dem Urlaub geschrieben, wohlmöglich an der Strandbar?

     Bald stehen in Bamberg die Wahlen vor der (Rathaus-)Tür. Auch jetzt hat wieder Jeder die Chance sein Kreuzel an der richtigen Stelle zu zeichnen - vielleicht diesmal noch etwas sozialer, stärker, bürgernäher und ehrlicher konzentriert als man bisher wählte. Ich bin gespannt .. und bleibe es.

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     P.S. Da sich die Clique um OB Starke in Bamberg auch nicht bemüht hat, die rufschädigenden Verleumdungen um meine jetzige Person in ein klares Licht zu rücken, sprich ihren verfassten Unsinn (http://www.nordbayern.de/region/moritz-rabe-entpuppt-sich-als-rechter-propagandist-1.3176382) aus dem Netz zu nehmen, sehe ich mich genauso wenig veranlaßt, meine Schreibereien zurückzuziehen und werde in Kürze fortfahren - dann mit einem Bericht über die Tätigkeit der verwaltenden "Kultur-Birnen" in der Stadt Bamberg zur letzten Weihnacht.)

Donnerstag, 22. August 2013

Vorsätzlich, zumindest fahrlässiger Schwachsinn

     Ich habe ja nun schon in der wiedervereinigten, freien Republik allerhand Kuriositäten erfahren dürfen (die aktuelle Posse dazu ist der Fall Mollath - die Medien berichteten). Daß mir nun so eine Clownerie selber anheim fallen könnte, habe ich mir unter keinen Umständen so bunt ausgemalt, wie sie sich jetzt erst in seiner peinlichsten, nackerten Darstellung ganz entpuppt.

     Zum Fall: Ich singe und musiziere schon seit mehreren Jahren in der 'Kultur'stadt Bamberg zur Zufriedenheit der vorbeieilenden Bürger und Touristen, die sich auch gerne zum Dank meiner oft doch treffenden, weil provokanten Lieder ihrer überschüßigen Euromünzen und -scheine in meinem Hut entledigen. So weit, so gut. Seit letztem Jahr jedoch, nachdem ich mir nun eine wohlverdiente Existenz nebst Freundeskreis aufbaute, möchten sich die Herren und gnäd'gen Damen der 'Stadt Bamberg' unverhofft durch Erhebung von Sondernutzungs-gebühren eine fetten Reibach machen. Da mich aber im Verlauf mehrerer Jahre fröhlichen Gesangs nie jemand auf eine Sondernutzungsgebührenverordnung oder ähnliches hinwies, erlaubte ich mir aus gewohnheitsrechtlichen Gründen die Zahlungsaufforderungen und Bußgeldbescheide geflissentlich zu übersehen.

     Was sich daraus entwickelte, glaubt man kaum: Ich schulde der 'Stadt Bamberg' aufgrund von Bußgeldbescheiden + Mahnungen des letzten 3/4 Jahres mittlerweile insgesamt 3.713,50 Euro, weil ich "vorsätzlich, zumindestens fahrlässig" die Ordnungswidrigkeit des Singens und Musizierens, "ohne im Besitz der hierfür erforderlichen Sondernutzungserlaubnis" zu sein, begangen habe. Oh Gott, oh Gott! Kann man das noch ernst nehmen. Ich tat es nicht!

     Prompt erwischte mich der nächste Faustschlag dieser 'Gesinnung am längeren Hebel': "Bitte melden Sie sich innerhalb einer Woche ab Zustellung Ihrer Ladung in der JVA Bamberg zum Antritt der Erzwingungshaft in einem nüchternen Zustand"(sinngemäß). Ich meldete mich weder nüchtern noch sturzbetrunken zum Haftantritt. - Haft? Weil ich Lieder singe? Ich fasse gern noch einmal ergänzend zusammen: In einer Stadt, in einer Zeit, in der singende Menschen inhaftiert werden, kann etwas nicht stimmen!


     Honi soit qui mal y pense - auch eine schlechte Werbung ist Werbung! Ob sich mit dieser "bürgernahen Arbeit" der aus Hamburg stammende Obmann des Bürgermeisterbüros in Bamberg Andreas Starke oder der Bremer Citymanager Bambergs Klaus Stieringer, als Drahtzieher dieser Inszenierung nicht selbst ein faules Ei gelegt haben, steht noch auf einem anderen Blatt ... ja, bereits auf anderen

(ein Leserbrief zum reißerischen Artikel im 'Fränkischen Tag'
"Haftbefehl gegen Moritz Rabe")

Blättern, die mir somit chancegebend vielleicht schon bald einen erfolgreichen Karierresprung verschaffen. Nachdem bereits lokale Blätter, als auch die 'Süddeutsche Zeitung' berichteten, ist nun auch schon die dpa allgemein an dem Thema interessiert. / In Russland inhaftiert man eine russische Punkband (Pussy Riot), weil diese mit entblößtem Brustkorb in einer Kirche singen. In Bamberg/Dtl. inhaftiert man einfach so Menschen, weil sie singen.

     Ich bin gespannt, wie glatt mein geplantes Benefizkonzert zur finanziellen Hilfe (3.713,50 Euro) eines gemeinnützigen Vereins verläuft. Interessant und traurig zugleich wird es für Kinder, Rentner, Presse und die Freie Republik aber gerade erst dann, wenn die Bediensteten der Staatsanwaltschaft ausgerechnet den, der von Freiheit singt, in Handschellen von der Bühne tragen müssen.