Sehnsüchte am Bodensee

Rastlos kreuzt das Dampfschiff wieder,
Nebelschwaden überspannt,
In dem Duft gemalter Lieder
Träumt die See von neuem Strand.
Fremde Seelen aus den Tiefen
Steigen auf und flüstern mir
Sehnsüchte aus Heimatbriefen,
Flaschenpost als Traumkurier.

War schon oft am Untersee,-
in Konstanz konnt’ vom Dom ich aus
Weit ins Alpenlande spähen
Zu den weiten Höh’n hinaus.
Stand in Lindau dicht am Löwen,
Spürte seine Hoheitskraft,
den am Leuchtturm schon die Möwen
grüßten von der Wanderschaft.

Wär’ mit Dir gern dort gewesen,
Friedsam schifft der Kahn davon,
Hat uns zwei mit aufgelesen.
Fern klingt ein Akkordeon.
Melodien tönen leise
Irgendwo her von dem Strand,
Klingen so, als wär’ die Weise
Diesem Bodensee verwandt.

Mit des Mondes Licht begleiten
Kiefern, die im Nebel steh’n
Meiner Blicke Kostbarkeiten.
Hoffe auf ein Wiederseh’n.
Rastlos kreuzt das Dampfschiff wieder,
Nebelschwaden überspannt,
In dem Duft gemalter Lieder
Grüßt die See den neuem Strand.
  

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