Sonntag, 2. Oktober 2011

Skandinavienfahrt - Sommer 2011

11.07.'11

Kurz und knapp:
     Morgen werde ich endlich die geplante Sommerfahrt starten, die wegen Umzugs im letzten Jahr leider ausblieb. Mein Ziel diesmal: Ganz Minimalist aber doch mit der größten Ausbeute - Skandinavien, über Norwegen durch Lappland zum Nordkap, finnische Wälder, tragend durch's Meer über Schweden zurück in die Heimat.



     Ab den ersten August werde ich die Tippelei in den hohen Norden starten. Zuvor noch den verbleibenden Juli in der dann schon weit zurückliegenden BRD mit meiner extra-vaganten Art ausfüllen um schließlich von Dänemnark aus mit der Fähre nach Kristiansand zu steuern. Als sog. Minimalist scheue ich es nicht, ganz ohne Geld loszuziehen. Der Clou diesmal ist, daß ich als solcher nun mit einem neuen Instrument aufbreche, einer kleinen Ukulele - keine Spielerfahrung, keine Resonanz, keine Ahnung..

     Ich möchte die "Neider" gern live dabei haben, Gedanken, Bilder und Eindrücke zur Fahrt mit mir teilen zu können. Es wird nun möglich sein, so gut es geht, zeitgleich meinen Tagesablauf mitzuverfolgen. Sofern ich recht regelmäßig Internet finde, soll hier im Posting dann augenblicklich der aktuelle Stand meiner Fahrt ersichtlich sein. Wer gern seine Sorgen loswerden möchte, kann ebenso unter den geschilderten Erlebnissen ausführen, was ihn gerade bedrückt o.ä..

     Ich nehme an, daß die Bamberger Innenstadt, seine Lebemenschen und ebenso die Bürger der Stadt mich solange entbehren können, bis ich wieder zurück bin und ihnen während meinr Gitarren-Spielpausen von Frieden, Freiheit und Abenteuer der Fahrtenerlebnisse berichten kann.



23.59 Uhr - Ankunft in Kristiansand
 01.08.'11
     Bin bereits 3 Wochen unterwegs - Frankenland, Erfurt, Weimar, Gøttingen, Kiel. Anfangs noch mit Moritz, meinem WG-Genossen, ab Weimar dann allein. Hab doch schon einiges erlebt, wo man einerseits Moritz(WG) befragen kønnte, andererseits geht Weiteres in meinen Reiseaufzeichnungen ein. Ich dachte mir eh, einen skandinavischen Abend zu gestalten, sobald ich wieder im Deutschen bin.

     Vorgestern abend bin ich in Dænemark angekommen, habe einen Tag gebraucht, durchzutrampen und den Abend noch mit der Fæhre in Norwegen zu stranden - am 31.07. um 23.59 Uhr in Kristiansand, eine Minute vor dem geplanten Start meiner Tour.
01.08.
- 8 Uhr durch den Stadtlærm der Strasse wach geworden
- gemuetlich mein Zeugs zusammengepackt
- Kaffee trinken gegangen, der norwegische Schlag Mensch tut mir gut
- die Stadt ist mir vertraut.. festgestellt, dass ich vor 2 Jahren doch schon hier war


- die Leute zahlen mein Ukulele-Spiel aus vollen Hænden
- 3 Stunden ~ 1000 Kronen
- vor der Kirche ein Blumenmeer zum Gedenken an den Anschlag in Oslo


- zum "Feierabend" einem Waldameisen-Vølkchen zugeschaut
- die vom Ameisenstamm weiter entfernt arbeitenden Tierchen sind scheuer
- habe sie einzeln mit dem Finger zurueck in ihr "Hauptbetætigungsfeld" gesetzt
- ein wenig durch die Fjordlandschaft gewandert 


- werde mir heute noch ein lauschiges Plætzchen am Wasser suchen und den
  Abend geniessen
- ich versuche sobald wie møglich neu zu posten
- morgen gehts weiter nach Stavanger, werde mit dem Bus fahren


Stavanger - Hundvåk - Bergen

02.08.
- Busfahrt nach Stavanger
- viele kleine, stille Seen zwischen steinigen Schluchten auf dessen Høhen sich teils Laub-, teils Nadelwald auftuermt


- gelegentlich kleine Siedlungen mit weisser oder bordeauxroter Holzfassade an den Hæusern - in Stavanger angekommen / meine "Stammkneipe Bøker&Børst aufgesucht
- recht gut verdient im Laufe des Nachmittags
- Deutsche kennengelernt, die mich auf Bier einluden
- am Abend ein paar englændische Taucher ïm "Garman" einer Piano-Bar getroffen / luden mich ebenfalls auf Bier ein


03. - 07.08.
- nach Bosteberget (einer Gegend auf der Insel Hundvåk) mit dem Bus gefahren
- die Zeit ueber am Feuer, im Zelt geprasst


- Fisch aus dem Supermarkt, Bier aus der Dose
- auch ein paar vorbeiwandernde Norweger kennengelernt; darunter ein Ehepaar, die sich erst, nachdem ich ihre Einladung zu sich nach Hause annahm, als Zeugen Jehovas ausgaben
- ausser ein paar Zeitschriften der "Erwachet!" keine aufdringlichen Gespræche / habe ihnen gar grøsstenteils beipflichten muessen in Bezug auf das crazy System, dass ueberwunden werden muesste
- bekam zum Abschied noch was fuer die Reisekasse - 100 Kronen

08.08.
- der Vormittag war heute sehr verregnet


- habe mittags eine kurze Regenpause ausgenutzt und mein nasses Geruempel zusammengepackt
- zurueck nach Stavanger
- den letzten Bus nach Bergen leider verpasst
- die Nacht ueber auf dem Bahnhof rumgelungert

09.08.
- frueh um 5.45 den Bus nach Bergen genommen


- langsam wird die Landschaft so, wie ich es mir von Norwegen vorstelle - Steine, Wasser, weite Gletscher
- um 11.15 Bergen erreicht; es ist windig, der Hut sitzt tief ueber die Ohren gezogen
- mein erstes Getrænk hier, ein dunkles Erdinger Weissbier fuer umgerechnet 6 Euro (!) aus dem Markt


Mal schauen, was der Tag heute noch so bringt. Werde wohl eine Woche hier bleiben und dann auf nach Trondheim.
Sonne am Fjord
Morgensonne blickt ueber den Fjord.
Gruessend glitzern die Wogen der See,
schlingt sich ein Ukulele-Akkord
mit dem Wind durch den frischen Klee.


Und die Wogen umspuelen den Strand,
der gesæumt von uraltem Gestein.
Auf der Ukulele ein Vagant
klampft so heiter verwegen darein.

Mittagssonne huellt sich mued in grau,
junge Birken umsæuselt der Wind,
und ein Regen zart glænzend wie Tau
tuencht die Bæumlein voll Sattheit gruen lind.


Lockert sich duerftig das Wolkenband
wie ein Lichtsrahl es heiter durchdringt,
malert goldgelb den felsigen Strand
von wo hell her ein Saitenspiel klingt.

Abendsonne steht hinter dem Fjord.
Roter Kegel umwabert mein Kinn,
und ein Wildganszug ueber mir fort
gleitet weiter; wer weiss schon wohin.

Lieg ich lang noch so træumend am Fjord,
scheint die Sonn` selbst nicht unterzugeh`n.
Nur ein klein` Ukulele-Akkord
und der Wind Abendstille durchweh`n.



Die Zeit in Bergen


09.08. - 15.08.
- habe am ersten Tag meines Aufenthalts in Bergen drei nette Mædels aus Graz kennengelernt
- MAD - Magda, Anna, Dora / ihre Couchserving-Penne mit nutzen duerfen
- GeeGee getroffen, den ich von der Bamberger Innenstadt als Musiker kannte


- Boris von Luhovoy kennengelernt; einen etwa sechzigjæhrigen Anarchisten aus Wien, mit dem ich lange sprach
- eine klare Ansicht zu dem kranken System in dem wir leben und das ueberwunden werden muesse
- Solveig kennengelernt; die verbleibenden fuenf Tage bei ihr gelebt
- mit ihr meinen ersten Vodka in Norwegen geprasst - der Preis etwa 350 Kronen / 46 Euro
- einen Jungen aus Erfurt getroffen, der mich dort vor einem Monat spielen hørte
-fuer 600 Kronen (den erschlichenen Studentenpreis) mit dem Bus raus aus Bergen nach Trondheim



- an mir vorbeiziehend die Bilder der Stadt: der kleine Markt, wo man heute vergeblich auf mein Spiel wartet, vorbei an dem Kanal, der zur Strasse fuehrt, wo Solveg wohnt, ueber Bryggen vorbei an den alten Hæusern der Deutschen Hanse, hinaus aus Bergen..






Svartlamon - Christiania des Nordens
- vom 16.08. bis 19.08. in Trondheim
- Max kennengelernt / bei ihm in einem alternativen Wohngebiet fuer die Zeit gelebt

- "eigener" Kindergarten, eine Kneipe (Ramp), Umsonstladen, eine Volkskueche wo man gelegentlich frei Essen kann; zu meinem Dasein gab es Erbsensuppe
- Ralf Oertel, einen alten Freund und Mitstreiter aus Jena/Normannia-Zeit hier auf dieser Instanz getroffen
- wir entblødeten uns nicht, wie unten aufgezeigt, in deutscher Montur (samt Bier) ablichten zu lassen


- am letzten Tag meines Aufenthalts Rune kennengelernt
- er ist Sænger des Projekts "Drontheim" der Band "ATROX"
- fuer dieses Projekt hætten sie gern Aufnahmen mit deutschem Gesang
- abends zu ihnen ins Studio.. wat fuer ein Sound!

Morgen gehts weiter mit dem Zug nach Bodø, dann bin ich schon ueber dem Nørdlichen Polarkreis. Etwa 10 Stunden Zugfahrt werden mir beeindruckende Bilder liefern, wie mir das einige Norweger versprachen.


Fahrt ueber den Nørdlichen Polarkreis

19.08.
- 7.34 Uhr Start der Zugfahrt nach Bodø
- herrlich: ein Fensterplatz und den Nachbarsitz frei
- beeindruckende Bilder / die Vegetation wird je nørdlicher man kommt immer duenner und trister



 

Ich liebe dieses Nordland! Berauschend, die Blicke ueber dieses Land zu streifen, festzuhalten, nicht loslassend, bis einem ein neues Bild in dieser "Gallerie" bannt. Werde hier wohl noch einiges sehen. Næchste Woche eine Fæhrfahrt zu den Lofoten, weiter nach Narvik..


Der erste Tag in Bodø

20.08.
- habe heute unglaubliche 2.000 Kronen fuers Ukulelespiel verdient
- Dan, einen Millionærssohn kennengelernt, mit dem ich den Abend ueber von Kneipe zu Kneipe sprang und karaffenweise Bier leerte - oder oft auch nur halb, weil das næchste Lokal rief

- wie kaputt er auch wirkte, der alkoholgeschwængerte Nachmittag/Abend rissen das wieder raus
- dass ich anschliessend an unser Kennenlernen 'pennerlike' auf einer Parkbank næchtigte, zeigt auf, wie verrueckt das Leben ist, wenn man sich es traut, das Leben zu leben


Bodø + Lofoten

- am 21.08. in der Lobby des EGON-Hotels endlich meinen Blog nachgetragen
- hier næchtigte heute auch Ed Kowalczyk der amerik. Rockband LĪVE - habe ihn nicht gesehen
- am Glass huset in Bodø trotz Sonntag noch ueber 300 Kronen verdient
-am Hafen unter einer Bedachung zum Schlafen gelegt

- 22.08., zwei finanziell abgebrannte junge Deutsche verkauften mir fuer 150 Kronen eine Flasche Vodka - fuer norwegische Verhæltnisse ein Schnæppchen
- 17.45 Uhr mit einer Fæhre nach Moskenes im Sueden der Lofoten


- beeindruckende Landschaft/"Seeschaft" auf dem Weg zu den Lofoten




 - gestrandet, eine kleine Rasenflæche vor einem Felsen zum biwakieren gewæhlt
- ein unbændiger Regenschauer veranlasste mich dazu unter selbigem mein Zelt aufzubauen
- die unglaubliche Geschwindigkeit des Aufbaus erklærte sein schlumpiges Aussehen


Im Sueden der Lofoten
- hier ein paar Fotos von der Schønheit des Suedens dieser Insel

















Die inneren Eindruecke die man begreift, wenn man sich diese Gegend "reinzieht", kann man gut in den Schlussworten eines alten Soldatenliedes nachvollziehen:

Wie sollt ich mit Euch da tauschen
und prahlet ihr auch noch so laut.
Ich hørte das Eismeer rauschen
und habe das Nordlicht geschaut.


 Der Bart der Fahrt

(Gedanken in der Fremde, am Feuer, unter fernen Sternen)














  • "Wissen Sie, andere leisten sich ein Automobil, eine Segeljacht, ein schickes Haus... Ich leiste mir die Freiheit und einen wunderschønen Tag. Das gibt es aber auch nicht umsonst!"
  • Habe mich gestern zu einem Amerikaner und einen Deutschen im Lokal an den Tisch gesetzt. Sie sprachen ueber die Vorzuege der jew. Nation des Gegenuebers. Der eine liebte gønnerisch Deutschland, der andere darauf die USA. Ich sagte abschliessend: "Und ich liebe die Freiheit!"
  • Ich habe Augen&Ohren, ich habe Appetit, ich habe meinen Verstand. Das ist soviel! Das sind entscheidende Grundlagen des zufriedenen Lebens. Prozentual gesehen der grøsste Anteil dessen. Wie klein ist dann im Vergleich die Jagd nach all den buergerlichen Reichtuemern noch?
  • Das Leben kann so schøn sein. Man muss nur lachen. Das ist so einfach und man denkt nicht dran.
  • Ihr Deutschen duerft den Hitler nicht nur vom Namen her verdrængen. Den muesst ihr auch innerlich bekæmpfen!
  • Habe heute auf einer Cafèterasse ein 3-4jæhriges Mædel gesehen, die hoch empørt von einer Statue aus zu ihren Eltern schritt und schimpfte, dass die Statue ein bøser Mann sei und ganz viele Menschen getøtet habe. (Das war eine Woche nach dem Anschlag in Oslo.)
  • Die "zivilisierte" Welt erlebt dann ihren neuen Fortschritt, wenn sie sich traut, wieder einen Schritt zurueck zu treten. (Luxus fuer alle, anstatt Fortschritt fuer Zivilisierte!)
  • Wieso huepft dieser dicke Junge so blød und lustig umher? Der Vater muesste ihm eins hinter die Ohren klatschen, dass er sich wieder klischeéhaft auf eine Couch luemmelt und Eis schleckt
  • Anarchie heisst fuer mich die Chance zu nutzen, sich selbst zu gestalten und zu fuehren. Sie ist der høchste Ausdruck einer gesellschaftlichen Lebensform

Meine zwei Damen in Kabelvåg
- auf den Lofoten bin ich noch eine Weile geblieben, wollte dann weiter gen Norden
- auf der Busfahrt Frederika und Elisabeth aus Italien kennengelernt
- mit ihnen bei Kabelvåg einen kleinen Bungalow gemietet
- so nett mit ihnen gewesen; sie haben sich gar um Ordnung und Sauberkeit gekuemmert ;-)


- spæter alleine weiter nach Svolvær / mit dem Bus nach Narvik


Kurzer Aufenthalt in Narvik
31.08.


- auf der Fahrt nach Narvik 'Kaimi' wiedergetroffen, den ich in Bodø kennengelernt habe
- bei ihm und Odin in einer kleinen Studentenbude Quartier gefunden
- viele illegale Rauchwaren mit ihnen genossen..
- eine æltere Dame zeigte mir die "Queen von Narvik", das Profil eines Gebirgszuges (sh. Bildmitte)


- Narvik ist zu klein, um ausreichend zu verdienen / musste es nach zwei Tagen bereits verlassen
- mit dem Bus nach Tromsø / bald auf dem selben Breitengrad wie Nordkap


Tromsø und die zwei Handwerksgesellen 
- in Tromsø die erste Nacht bei einem Abrisshaus "Platte geschoben
- Tromsø ist zwar eine der grøssten Stædte Norwegens, aber im Deutschen høchstens vergleichbar mit einer grøsseren Kleinstadt


- Thilo und Kalle kennengelernt; sie kamen aus BRD und Dænemark; Thilo hat hier ein Haus; Kalle ist 'Fremder' auf Wanderschaft- mit ihnen geschnakt, huebsch 'geschallert' und natuerlich auch den 'Soroff' getrunken
- Thilo bot mir an, bei ihm Zwischenquartier zu nehmen - bestens!
- am Wochenende weiter nach Alta, die letzte Station vor Nordkap


Meine ersten Nordlichter

- da bei Thilo zum Wochenende (02.09.) ein Gesellentreffen stattfand, Quartier in einem "netten" Abrisshaus genommen
- Julia und ihre kleine Thia kennnengelernt - Erkenntnisse ueber Freiheit, Sehnsucht, Lebensziele- mit ihnen in einer sternklaren Nacht meine ersten Nordlichter gesehen
- der Anblick war wie ein Rausch / sowas noch nie gesehen
- im "Dominoeffekt" schlængelten sich die gruenlich flimmernden Lichtstreifen wie leichte Peitschenschlæge ueber den Horizont
bei ihnen uebers Wochenende gastiert - sehr angenehme Bekanntschaft
- am 05.09. mit dem Bus weiter nach Alta


 Weiter nach Alta

 05.09.
- mir einen Vorrat an Trockenfisch zugelegt
- mit dem Bus nach Alta, die weltweit nørdlichste Stadt mit mehr als 10.000 Einwohnern
- auf der Fahrt nach Alta traumhaft schøne Bilder genossen


- blau vereiste Gletscher / eisame Hütten


- steinige Gipfeltuerme, die aus den Fjorden ragen


- das Zentrum Altas ein grosses Gewerbegebiet
- an einer Holzmanufaktur Quartier genommen
- ueberall huepfen schwarz-weiss-braun gescheckte Lemmings lustig quietschend herum
- den ersten kompletten Tag (06.09.) in Alta genug Geld verdient
- der Abend wird sich zeigen ;-)


Fahrt auf die Insel Magerøya
 08.09.
- nur Unwesentliches in den letzten Tagen erlebt
- frueh um 6.35 Uhr mit dem Bus nach Honningsvåg gefahren
- der Name der Insel 'Magerøya' bedeutet im Samischen so etwas wie "Die felsige Heimat"
- von Honningsvåg aus zum Nordkapp die 35 km gelaufen
- wieder eine berauschende Landschaft / mit dem Wetter hatte ich weiterhin Glueck



- mit diesem gar lustig dreinzuschauenden Samen hatte ich mich kurz angelegt
- erliess mich nicht auf seinem kleinen Hof ein Liedchen vorspielen


- hier der Arsch eines Rentiers:


- nach zwei Tagen erreichte ich endlich gekruemmten Rueckens und blasigen Fuessen das Plateau des Nordkapps


18.14 Uhr am 'Globus' des Nordkapps
 09.09.
- um das Nordkapp besichtigen zu kønnen solle man sich hier 235 Kronen entledigen
- das erschien mir zuviel / ich wæhlte den Weg um die Kasse herum
- der Rezeptionist liess mich als Wanderer ohne Eintritt dann doch einen Kaffee trinken
- um 18.14 Uhr stand ich am 'Globus' des Nordkapps


- nun sass ich in die Ferne starrend am "vorletzen Fleckchen" Erde des Kontinentes Europa
- (eine Halbinsel ragt noch etwa 1,5 km weiter in die nørdliche Ferne)


- etwa 100 Meter von der Aussichtsplattform mein Zelt aufgeschlagen


 - am næchsten Morgen mit herrlichem Blick auf die Morgensonne erwacht



Zurueck nach Alta

- an der 'Grotten-Bar' zum Nordkapp versucht, eine deutsche Touristengruppe zu besingen


- zwar keinen grossen Reibach gemacht, dafuer aber erreicht, dass sich die Reisebesatzung entschied mich zurueck nach Honningsvåg mitzunehmen
- interessante Infos ueber Norwegen / Magerøya erfahren:
- den Wasserverbrauch zahlt man wegen des grossen Wasserbestandes hier nicht nach Verbrauch, sondern auf Grundlage des bewohnten Quadratmeterbereichs (Duschen bis Schrumpelhaut!)


- zurueck in Honningsvåg Frederike kennengelernt
- mit ihr eine humorvolle Nacht verbracht
- lange gleichgesinnt ueber unseren "gemeinsamen Ausbruch aus Familie&Staat" philosophiert
- am næchsten Tag wieder allein weiter


- ein norwegisches Ehepaar nahm mich mit.. wieder zurueck nach Alta


Zurueck nach Tromsø
- in Alta noch nette Bekanntschaften gemacht / darunter auch Pauline und Fanny aus Frankreich
- an einem verregneten Abend Quartier in der Anlieferhalle des AMFI-Kaufhauses genommen
- ein Schild mit der Info "Quiet, please !!!" sorgte am Morgen bei den Anlieferungen neuer Waren fuer extravaganten Humor
- am 14.09. mit dem Bus zurueck nach Tromsø
- gigantische Gletscher die in  die Fjorde liefen, præsentierten mir die "Alpen des Nordens"
- ein wenig "Heimatgefuehl" kam nir auf, wie ich wieder in Tromsø ankam
- einige gemachte Bekanntschaften aus Narvik, Tromsø und Alta hier getroffen
- in Thilos Haus, mit Kalle und anderen Gesellen - Freireisende und Fremde - nette Tage erlebt


Zurück nach BRD

     Heute ist ein wunderschøner, sonniger doch herbstlicher Tag in Tromsø. Vorgestern hat es bereits auf den Gipfeln geschneit. Ich werde wie gewohnt meine Ukulele schnappen und mich hier in die Geschæftsstrasse zum Spielen setzen. Die Leute laufen vorbei, læcheln, gruessen mich, reden mit mir. Mit Tromsø verbinde ich schon so etwas wie Heimatgefuehle. Thilo hat heute Geburtstag. Ich kaufte ihm bereits einen guten Cognac. Am Abend will ich kochen.

     Ich werde jetzt noch genau eine Woche in Tromsø bleiben - die Stadt besser kennenlernen, Bekanntschaften vertiefen, neue Erfahrungen machen. Am 27. fliege ich zurueck nach BRD - ein ungutes Gefuehl wird es fuer mich werden; aus der Ruhe Nordnorwegens in die Hektik einer deutschen Metropole, aber auch gespickt mit vielen neuen Bildern und Eindruecken von der Ferne und einer in ihr neu verstandenen Mentalitæt..



3 Kommentare:

  1. der Boris von Luhovoy hat Dich auch gerade wieder gefunden.
    Wir erinnern uns gerne an das hochinteressante Gespräch - melde Dich doch mal über die webseite: luhovoy.tk.
    Dort findest Du eine eMail Briefmarke die dich (in)direkt zu mir führt.

    Ich wünsche Dir vor allem Deinen "spirit" zu bewahren!

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  2. Das ist ja mal interessant aufgestellt von dir. Man konnte die ganze Reise mitverfolgen, danke dafür! Auch tolle Bilder!! Gerne mehr davon!!

    LG

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  3. Klingt gut. Wir unternehmen in 2 Wochen eine Norwegenkreuzfahrt. Bin mal gespannt wie das wird!

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